DIE MARIENSCHULE IM WANDEL

Die Marienschule ist heute eine private bischöfliche Realschule für Mädchen und Jungen in der Trägerschaft des Bistums Münster. Gegründet wurde sie im Jahre 1881 von Dülmener Eltern als Höhere Töchterschule. Ziel war es, Mädchen schulisch weiterzubilden, die traditionell nicht auf das Gymnasium geschickt wurden. Ihnen sollte über die Volksschule hinaus ein Bildungsangebot gemacht werden.

Der Schwerpunkt der neuen Ausbildung lag auf den lebenspraktischen Fertigkeiten, die die Geschlechterrolle damals vorgab. Die Mädchen sollten besser auf ihr späteres Leben als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden. Dazu kam das moderne Ziel, auch die geistigen Fähigkeiten schulisch zu fördern.

Von Anfang an war die Schule religiös ausgerichtet. Zwei Jahre nach ihrer Gründung wurde der Unterricht durch die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung übernommen. Dieser Schwesternorden leitete die Schule bis ins Jahr 1968.

Im Jahr 1954, dem Marianischen Jahr der Katholischen Kirche, wurde die Höhere Töchterschule in Marienschule umbenannt. Maria, die Mutter Jesu, gilt als Sinnbild des Dienens. Sie ergab sich als „Magd Gottes“ ganz der Vorsehung. Die Mädchen sollten sich daran orientieren.

Heute werden die Erziehungsziele anders formuliert. Sie orientieren sich am demokratischen Menschenbild. Fachliche Bildung und personale Verantwortung sind miteinander verknüpft. Die katholische Tradition zeigt sich in der Verpflichtung auf die christlichen Werte, besonders im sozialen Miteinander. Die Schule pflegt die religiöse Dimension unter anderem durch regelmäßiige Gottesdienste und den Einsatz einer Schulseelsorgerin.

Ein wichtiger organisatorischer Schritt war die Übernahme der Schule durch das Bistum Münster im Jahr 1974. Für Jungen wurde die Schule 1979 geöffnet; seither ist sie Private Bischöfliche Realschule für Mädchen und Jungen.

Auch die Zusammensetzung des Kollegiums und der Schülerschaft hat sich verändert. Zuerst übergaben die Schwestern der Göttlichen Vorsehung ihr Unterrichtsamt an weltliche Lehrerinnen. Später wurden auch männliche Lehrpersonen eingestellt. Inzwischen besuchen die Schule fast genauso viele Jungen wie Mädchen.

 

DIE PÄDAGOGISCHE GRUNDORIENTIERUNG UNSERER SCHULE

Die Marienschule ist eine Schule christlicher Prägung. Dazu gehört, dass alle beteiligten Gruppen (Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Mitarbeiter) konstruktiv zusammenarbeiten, um eine positive Arbeitsatmosphäre herzustellen. Die wesentliche Aufgabe der Lehrer/innen ist es dabei, die Schüler/innen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und zu unterstützen.

Wir orientieren uns an den christlichen Werten, vor allem an der Ehrfurcht vor Gott und der Schöpfung. Dabei ist die Achtung vor dem Leben und der Würde des Menschen zu wahren. Konkret bedeutet das: Schüler/innen erleben Schule als einen Raum, in dem alle sich gegen­seitig achtungsvoll begegnen und mit der Umwelt verantwortungsbewusst umgehen. Zum Erwachsenwerden gehört die persönliche Entfaltung als individuelles und soziales Wesen.

 

INDIVIDUELLE FÖRDERUNG – SOZIALES LERNEN

Individuelle Förderung

Wir streben die ganzheitliche Entwicklung der Schüler/innen an, eine Förderung der geisti­gen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten. Dazu gehören Aufgaben, die Lehrer/innen und Eltern in verschiedener Weise, aber doch gleichermaßen aufgegeben sind:

  • sachliche Problemlösefähigkeit fördern
  • Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen
  • Kreativität fördern
  • unterschiedliche Lernbiographien akzeptieren und entsprechend unterstützen
  • Selbstwertgefühl stärken
  • Leistungsbereitschaft und Selbstdisziplin fordern und fördern
  • lebenslanges Lernen anregen
  • Handlungskompetenz erweitern, auch in vielen lebenspraktischen Bereichen (Kochen, Werken, …)
  • Geschlechtsspezifische Förderung im Hinblick auf das Erwachsenwerden anbieten
  • Fähigkeit vorleben und stärken, eigenverantwortlich sein Leben zu gestalten
  • gesunde Lebensführung und gesundheitliche Aufklärung fördern

 

Soziales Lernen

Soziales Lernen wird gefördert durch Reflexion von Handlungsweisen, durch Forderung und Einübung positiver Handlungsweisen und durch das Vorbild aller in der Erziehungs­gemeinschaft Handelnden. Ziele des sozialen Lernens müssen sein:

  • Gemeinschaftssinn und Verantwortung für andere
  • Toleranz
  • Rücksichtnahme und Respekt (Umgangsformen und Sprache)
  • Engagement in Gemeinschaftsformen und ggf. das Zurückstellen eigener Interessen
  • Kritikfähigkeit (Kritik annehmen und angemessen geben können)
  • Konfliktlösungsstrategien ohne Gewalt
  • Gleichberechtigung von Schwächeren, Einsatz für Benachteiligte
  • Aufgeschlossenheit für andere Kulturen und Religionen
  • wertschätzender Umgang der Generationen miteinander

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