Bericht vom 30.05.2022

Eucharistie – schon das Wort ist für viele der Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe der bischöflichen Marienschule in Dülmen gar nicht so leicht zu verstehen. In der Jugendkirche in Münster soll das Theoretische erfahrbar werden. Bei einem Projekttag können die Jugendlichen selbst aktiv werden, die einzelnen Teile einer Eucharistiefeier gestalten, um schließlich gemeinsam mit Pastor Karsten Weidisch und begleitet von einer Band einen Gottesdienst in der Jugendkirche zu feiern. „Wir merken, dass die Eucharistie und auch das Thema Gottesdienst weit von der Lebenswelt junger Menschen entfernt ist“, erklärt Schulseelsorgerin Barbara Kockmann den Grund für die Exkursion nach Münster. Die Eucharistie gehöre zum Kern des christlichen Glaubens. „Den Schülern das zu vermitteln, ist eine Herausforderung, aber als katholische Schule möchten und können wir uns davor nicht verschließen und wir möchten Erfahrungen ermöglichen“, sagt Kockmann.
Damit der Religionsunterricht an dieser Stelle nicht abstrakt bleibt, wandte sie sich vor etlichen Wochen an das Team der Jugendkirche – das sofort Ideen entwickelte.
Denn ein Projekttag zum Thema Eucharistie ist auch für die Jugendkirche Münster eine Premiere. In drei Gruppen aufgeteilt, beschäftigten sich die 88 Schüler am Vormittag mit der Einleitung und dem Schluss, dem Wortgottesdienst und der Eucharistie. Sie nehmen die Bedeutung des Kreuzzeichens unter die Lupe, schreiben die Namen aller Schüler auf den Altar, um die Gemeinschaft zu verdeutlichen, und formulierten Fürbitten über das Online-Tool „Mentimeter“, eine App, mit der es möglich ist, mit dem Smartphone in Echtzeit Rückmeldung zu geben. „Die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler soll miteinbezogen werden“, begründete Eva Brambrink, pastorale Mitarbeiterin in der Jugendkirche, die Wahl des Mediums. Die Jugendlichen erfahren, was bei der Wandlung passiert und wieso die Kommunion an alle im Gottesdienst ausgeteilt wird. Sie verfassten zudem eigene Gebete und geben beim Segen einander gute Wünsche mit auf den Weg. Eine schöne Erfahrung, selbst einen Gottesdienst mitzugestalten, sind sich Eva van Berlo und Romy Kaul am Ende einig. „Der Projekttag ist abwechslungsreich, nicht zu lang und man bekommt einen anderen Zugang zum Gottesdienst“, sagt die 14-jährige
Eva, die früher Messdienerin war und für die der Gottesdienst beispielsweise an Weihnachten selbstverständlich dazugehört. Begeistert sind die beiden von der Jugendkirche: „Es ist hier lockerer, und allein dass Stühle statt Bänke in der Kirche stehen, ist etwas Besonderes“, findet Romy. (Ann-Christin Ladermann)

  WhatsApp Image 2022 05 30 at 06.06.05WhatsApp Image 2022 05 30 at 06.06.06